11 Alternativen zur PayWall

Die Medienwoche mit 11 spannenden Alternativen zur PayWall

  1. Bezahlen mit einem Klick
  2. Der Journalist als Marke
  3. Sponsoren finanzieren Journalismus
  4. Treue Kunden als Community
  5. Spielend Anreize schaffen
  6. Erst der Mehrwert kostet
  7. Dialog anstatt Monolog
  8. Das Live-Erlebnis begleiten
  9. Von Online-Shops lernen
  10. Journalismus wie Software entwickeln
  11. Experimentieren und nicht endlos planen

via Über die Paywall hinaus « Die MEDIENWOCHE – Das digitale Medienmagazin.

Wobei einige Vorschläge wohl besser geeignet sind als andere. Den Trend zu Sponsored Stories halte ich eher für gefährlich und andere Dinge, wie der Dialog zum Journalisten sollten online doch längst zum guten Ton gehören, oder? Manch Vorschläge berücksichtigen auch nicht, dass Journalismus eben ein Einwegkonsumgut sind, dass ich eben nicht vorher begutachten kann, bevor ich es kaufe, sondern dessen Wert auch erlischt oder stark gegen null tendiert, so bald ich es gelesen habe. Wie man hier die Leute zum Zahlen bringen soll ist schwierig.
Aber die Idee vor allem das “Drumherum-Erlebnis” des Journalismus verkaufen zu wollen halte ich für eine Gute.

Geld einnehmen durch Social Media Aktivität?

Flo schreibt drüben bei WeLikeThat über das neue Flattr, zwar ist die Rechnung, die er aufmacht sehr utopisch und noch weit weit weg von der Realität, aber der Gedanke stimmt:

Ich finde die Vorstellung spannend, dass jemand anhand seiner “privaten” Social Media Aktivitäten soviel Geld verdienen könnte um davon zu leben.

Dürfte die Diskussion anstossen, schafft man Wert mit seinen Social Media Aktivitäten? Aber das muss ja niemand bewerten, sondern das können letztendlich die Nutzer tun.

Kommt eine landesweite PayWall?

Thomas Levermann über die Möglichkeit einer gemeinsamen PayWall der deutschen Verlage.

Dabei lies er in Sachen nähere Zukunft des Paid Content für Qualitätsjournalismus in Deutschland einige interessante Bemerkungen fallen. Danach arbeiten führende deutsche Zeitungsverlage an der Einführung einer gemeinsamen Paywall. Wie soll es auch anders sein unter der Führung der Axel Springer AG, die laut Steingart “einen zweistelligen Millionenbetrag” in die entsprechende Software-Entwicklung investiert habe.

Dabei fällt auch der Name Pianomedia, die mit PianoNational ein Modell für eine landesweite PayWall entwickelt haben.

Wer genau jetzt alles da mitspielt ist aber nicht bekannt, unter Quality Media hatten sich ja ZEIT, FAZ, SZ und Handelsblatt zusammengeschlossen, auch um gemeinsam an einer PayWall zu arbeiten.

Washington Post will regelmäßige Leser abkassieren

Nun will auch die Washington Post es der NYT gleich tun und Nutzer die mehr als 20 Artikel im Monat lesen zu Kasse bitten. Interessanterweise hat man noch keinen Preis festgelegt, losgehen soll es aber auch erst im Sommer. Allerdings hat man wohl Nutzerumfragen auf der Webseite durchgeführt.

This summer, The Washington Post will start charging frequent users of its Web site, asking those who look at more than 20 articles or multimedia features a month to pay a fee, although the company has not yet decided how much it will charge.

The paper said, however, that it would exempt large parts of its audience from having to pay the fees. Its home-delivery subscribers will have free access to all of The Post’s digital products, and students, teachers, school administrators, government employees and military personnel will have unlimited access to the Web site while in their schools and workplaces. Access to The Post’s home page, section front pages and classified ads will not be limited.

Die Post ist dabei etwas regionaler ausgerichtet als beispielsweise NYT oder das Wall Street Journal. Zur Einführung plant man auch die Veröffentlichung eine iPad App.

Neues Flattr: Der Like wird was Wert

Flattr hat heute eine größere Runderneuerung seines Dienstes angekündigt: Statt bisher nur über Flattr-Buttons soll auch der Klick auf anderen Netzwerken zu einer Microdonation führen. So verbindet sich flattr nun unteranderem mit Twitter, Instagram, Flickr, SoundCloud und Vimeo und führt ein, dass das liken oder faven bei diesen Diensten als Flattr-Klick gezählt wird. Verknüpfe ich mein Flattr-Konto also beispielsweise mit Twitter und besterne dort einen Tweet erhält der Verfasser einen Anteil meines monatlichen Budgetskuchens. Vorrausgesetzt natürlich er ist bei dem Service angemeldet.

Schon bisher konnte man sein Flattr-Konto mit anderen Diensten verbinden, das ging allerdings von den “schöpfern” aus, die bei einigen Diensten, wie Soundcloud, 500px und DailyMotion zusätzlich einen FlattrButton einbinden konnten. Nun kann der Konsument bestimmen, dass seine Aktivitäten in anderen Netzen als Microspende zählen. Ganz neu ist die Idee nicht: Vorher gabe einem beispielsweise SuperFav als Drittanbieter die Möglichkeit das eigene Favorisieren auf Twitter monetär aufzuladen. Diese Verkünden heute auch die Einstellung ihres Dienstes, da Flattr diese Funktion jetzt übernimmt. Der alte Flattr-Button bleibt aber wohl auch aktiv.

Was natürlich fehlt ist der Namensgeber des Likes: Facebook. Hier gibt es noch keine Verknüpfung, die es zulässt das liken an das eigene Flattr-Konto zu knüpfen. Vielleicht gibt das die API nicht hier, vielleicht wäre das aber aus Nutzersicht schwierig, da Liken ein sehr viel alltäglich er und häufigerer Akt ist, bei dem man wohl nicht jedes Mal nachdenken will, ob das nun wirklich Geld wert ist.

Dennoch ist wohl zu erwarten, dass die Klick-Aktivität zunimmt, vorrausgesetzt genügend Flattr-Nutzer Verknüpfen ihre eigenen Kunden. Das würde gleichzeitig den stetigen Geldfluss im System erhöhen und vielleicht auch neue Nutzer ins System treiben, wenn sie plötzlich die Nachricht bekommen, dass ihr lustiger Tweet ihnen Geld eingebracht hat.

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Blogfinanzierung über Crowdfunding

Das englischsprachige Blog aus Berlin Siliconallee.com wendet sich an eine Corwdfunding-Kampagne auf Indiegogo um seine Finanzierung zu sichern. Thematisch beschäftigt sich die Seite vor allem mit der Start-Up und Investorszene in der Hauptstadt. Über die Kampagne wollen sie folgende Ziele erreichen:

  • €7,500 to expand the editorial team by uncovering the best freelance content out there. Ultimately, we are going to take on two more journalists full time – this is a great chance for us to find them.
  • €7,500 to establish new events following on the success of our breakfast meet up, including a major international hackathon.
  • €5,000 to create an authoritative directory of the startup scene in Berlin – the companies, the people, the deals. In addition, this section will include a series of How To guides for entrepreneurs.
  • €5,000 to organise job fairs to enable startups to tap into the vast recruiting possibilities in Berlin’s universities and further afield.

In wiefern ihr Ziel von 25.000 € dabei realistisch erscheint ist eine andere Frage, mit noch 16 Tagen Laufzeit steht der Spendenstand momentan bei 1.300 €, doch zum Glück zahlt Indiegogo, anders als Kickstarter & Co., das gesammelte Geld aus, egal ob man sein Ziel erreicht oder nicht.

Bezahlen auf Nordbayerisch: 30 Cent pro Artikel

Auch der Nordbayerische Kurier führt jetzt PaidContent im Bauchladen. Allerdings setzt man dort nicht auf ein Metered Modell nach Vorbild der New York Times, sondern will 30 Cent pro Beitrag, wobei jeweils von der Redaktion in einem Freemium Ansatz individuell ausgewählt wird, welche Beiträge hinter die Bezahlschranke wandern und welche nicht. In einem Interview erklärt Chefredaktuer Joachim Braun das Modell

Es gibt unterschiedliche Strategien für Paid Content: Wie wird Ihr Modell konkret aussehen?

Aus meiner Sicht ist das Metered Modell, das die New York Times konzipiert hat, also eine bestimmte Zahl von Freischüssen zu ermöglichen, für Regionalzeitungen nicht so gut geeignet, weil unser Artikelangebot im Web doch von unterschiedlicher Qualität ist – zwischen Polizeimeldung und investigativer Recherche. Wir haben uns darum für ein Freemium-Modell entschieden. Das heißt, die Redaktion entscheidet im Einzelfall, welche Artikel kosten sollen. Das werden natürlich nur eigene Recherchen sein und nur solche, die thematisch auch attraktiv genug sind.

Die Teaser der jeweiligen Artikel, und damit die Nachricht, werden kostenlos bleiben. Bezahlt werden muss das, was in die Tiefe geht. Wir ermöglichen den Einzelkauf von Artikel, bieten einen Tagespass an und unterschiedliche Abo-Formen, auch im Zusammenhang mit der iOS-App, die wir gleichzeitig einführen. Unsere Print-Abonnenten bekommen einen kostenlosen Online-Zugang.

via Für Texte bezahlen? Auf die Inhalte kommt es an « Ankommen in Bayreuth.