Free-to-Play Free-to-Read als Alternative zur PayWall?

Matthias Sala von der Spieleschmiede Gbanga hält Medien-PayWalls für einen Irrweg und schlägt stattdessen eine Inspiration bei der Spiele-Industire mit ihrem Fee-to-Play-Modell vor, wo Erlöse über In-App-Käufe und virtuelle Güter erlöst werden können.

Seine vorgeschlagenen Learnings für die Medienbranche:

  • Biete großartige Inhalte kostenlos an
  • Mach den Einstieg (On-Boarding) möglichst einfach
  • Unterbreite Angebote im Cent-Bereich im richtigen Moment
  • Führe eine dynamische Preisgestaltung ein
  • Steigere Kundentreue und Umsatz durch Qualität und Vielfalt
  • Wie sich das auf die Medienbranche übertragen lässt, ist im Folgenden beschrieben.

Das könnte dann so aussehen:

3. Unterbreite Angebote im Cent-Bereich im richtigen Moment
Während der Nutzung des Spieles werden einige kleine Funktionen auftauchen, die sich als praktisch erweisen: Werkzeuge, die beim Bau vom virtuellen Bauernhöfen Zeit ersparen oder zusätzliche Levels, die freigeschaltet werden können. Diese Elemente werden dann zu Cent-Beträgen (Micropayments) im Moment des Bedürfnisses angeboten; nicht vorher und nicht nachher.

Online-Zeitungen sollten dies auch anbieten: die schnelle Suche im Archiv, das Drucken einer Infografik in hoher Auflösung für PowerPoint, das Erstellen eines gelayouteten PDFs für ein Spezialthema oder das Freischalten genauer Statistiken eines Wirtschaftsartikels. Diese Zusatzdienste kann man dann mittels Kleinsttransaktionen erwerben. Viele würden eine Infografik für einen Euro kaufen, um sie in einer Geschäftspräsentation zu verwenden und sich vor den Kollegen zu profilieren- anstatt kostenlos einen Screenshot mit schlechter Qualität zu machen und sich zu blamieren.

[…]

Die Medien erhalten spannende Erfahrungswerte wie Zugriffszahlen auf Artikel und Popularität von Themen. Diese Zahlen gilt es nun ins Geschäftsmodell einzupflegen: die Vollversion von äußerst populären Artikel kosten einen geringen Cent-Betrag, das Bild und die ersten zwei Abschnitte gibt es dafür immer noch kostenlos. Bei populären Wirtschaftsartikeln werden die Prozentzahlen ausgeblendet; sie können für ein paar Cents freigeschaltet werden. Unpopuläre Beiträge sind komplett kostenlos und dienen als Nebeneffekt der Suchmaschinenoptimierung SEO. Es ist zudem ein Indiz für die Lukrativität, wenn Yahoo ein Patent für dynamische Preise für digitalen Content eingereicht.

netzwertig.com

Eine spannende Idee, wobei die Medien hier sicherlich zunächst viel Know-How nachholen und aufbauen müssten und die Stickyness unsersucht werden müsste. Der Anteil der zahlenden Spieler ist auch bei Free-to-Play Spielen relativ gering, ob eine kleine Masse ausreicht um ein redaktionelles Angebot zu finanzieren? Belohnungen für Stammleser könnten dagegen eine interessante Strategie sein um die Kundenbindung zu erhöhen.

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